Ich musste leise auflachen, als mir heute morgen beim Aufwachen klar wurde, wovon mein allererster Blogartikel handeln würde - Leben, Tod, ein Plädoyer für die verborgene Schönheit der nicht immer so beliebter Jahreszeit. Passt einfach zu mir!
Die prachtvolle Verfärbung der Herbstblätter. Ihr eleganter, leiser Flug zum Boden. Das lustvolle Aufwirbeln der Blätter durch den wehenden Wind. Und das Rascheln... Hmmm. Meine Füsse durchstreifen die Blätterhaufen und mein Geist kommt zur Ruhe.
Die Natur zeigt, wie ekstatisch und lustvoll das Sterben sein kann. Ist.
Das Sterben der Blätter ist vorprogrammiert. Es dient dem Überleben des Baums. Das Sterben ist ein Aspekt des Lebens, "a part of the game". Das Leben hat kein Gegenteil. Das Gegenteil des Todes ist die Geburt.

Schon mal von der "Apoptose" gehört? Apoptose ist der programmierte Zellentod. Es findet ständig und
überall statt. In Deinem und meinem Körper. Jetzt. Ohne Apoptose wäre keine Erneuerung und Regeneration des Körpers möglich. Keine glatte Haut. Schnelle Wundenheilung. Effizienz des Nervensystems. Und so weiter und so fort.
Wenn ihre Zeit kommt, leitet die Zelle alle Prozesse ein, die sie systematisch und sauber zerlegen. Kein Drama. Kein Widerstand. Ausser bei den Krebszellen, die den Tod verweigern, wuchern und schliesslich den Körper und dadurch sich selbst in den Tod führen. Paradox? Geheimnis der Existenz?
Das Selbst lächelt. Das Ego findet es weniger lustig.
Apropos - das Ego.
Die kollektiven Tabus um das Thema Tod herum. Die Angst, das Unbehagen, die Verdrängung. Der Mensch - "nicht mehr das Tier, aber noch kein Gott" - in seinem Dilemma. Es könnte ein langer Blogartikel werden! Keine Sorge, gleich lenke ich elegant um, zurück zum goldenen Herbst.
Das sich entwickelnde Bewusstsein, das uns Menschen vor einigen Jahrhunderten in die Zwickmühle des Verstandes gebracht hat ("another
part of the game" übrigens!!!), das selbe Bewusstsein liefert auch die Auflösung des Dilemmas.
Sobald ich zulasse, dass mir die ständige Präsenz des Todes als lebenspendenden Phänomens bewusst wird, fange ich an, in das Geheimnis einzutauchen. Zu fühlen. Zu geniessen. Zu schätzen. Zu staunen.
Dankbar zu sein.
Ich bin das Leben.
Die "Betka" ist eine Modulation dessen. Eine ziemlich gelungene, übrigens.
Welche positiven Seiten des Todes fallen Dir ein? Vielleicht stellst Du Dir in diesen Tagen mal die Frage... Vielleicht im herbstlichen Wald. Oder in der Stille des Friedhofbesuchs.
Wie auch immer. Ich wünsche Dir und mir auf jeden Fall ein wunderschönes, erlebnisreiches irdisches Dasein. Und einen eleganten, friedvollen Abgang, wenn die Zeit kommt. So wie der schöne Ahornblatt vor meinem Fenster, der sich leise ablöst und am Boden zur Ruhe kommt. Als könnte ich sein Lächeln hören.
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Nicoletta (Montag, 31 Oktober 2016 08:03)
Danke
Klausi (Montag, 31 Oktober 2016 10:38)
Die beti- schön geschrieben- am Punkt wie immer. Hugs
Betka (Montag, 31 Oktober 2016 11:24)
Danke meine Lieben, freut mich sehr! Stay tuned :-))
ibo (Samstag, 05 November 2016 05:40)
wie wahr und eintreffend ist was du denkst !
schön dich zu kennen ....
Andrea (Donnerstag, 17 November 2016 20:49)
Ich staune - Betka ! Wie wunderbar diese Räume die Du öffnest. Wow. Echt.
Danke . DieAndI
Betka (Freitag, 18 November 2016 09:23)
Vielen Dank, liebe Andrea!
Cyndy Maly (Donnerstag, 02 Februar 2017 00:56)
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